Ausbau der regenerativen Energien mit Augenmaß betreiben

„In Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern bin ich auf den geplanten weiteren Ausbau der Windkraftanlagen im Kreis Heinsberg und vor allem in Wegberg angesprochen worden. Ich habe dies zum Anlass genommen, mich mit dem Entwurf des Regionalplans zu befassen, der – wie die RP berichtete (06.08.2025) - erhebliche Ausweitungen für den Ausbau insbesondere der Windenergie beinhaltet. Ich teile die Ansicht nicht, dass die Planungen zu begrüßen sind, und sehe – anders als z.B. die Wegberger Verwaltung - durchaus Anlass, die Planungen kritisch zu hinterfragen“, erklärt Dr. Klaus Wagner, der Kreisvorsitzende der Liberalen im Kreis Heinsberg. „Es ist schon nicht hinreichend erkennbar, dass angesichts der angestrebten Vielzahl der verschiedenen Ausbauvorhaben insgesamt ein wirtschaftlicher Betrieb gesichert ist. Schon jetzt ist oft zu sehen, dass die Windräder auch bei Wind stillstehen. Es stellt sich die Frage, ob der Netzausbau in der Lage ist, den Strom aufzunehmen. Und nicht Alles, was gesetzlich möglich ist – über die Sinnhaftigkeit des Windflächenenrgiegesetzes ließe sich sicher auch diskutieren – ist auch sinnvoll.
Hinzu kommt: Der Kreis Heinsberg und auch Wegberg ist durch einen hohen Freizeit- und Wohnwert geprägt und an einer Ausweitung des (Tages-)Tourismus interessiert. Die Vielzahl der geplanten Windflächen würde das Landschaftsbild irreversibel beeinträchtigen. Die Naherholungsfunktion würde nachhaltig beeinträchtigt. Schon die bestehenden Windenergieanlagen führen zu Lärmbelastungen im Umfeld. Die Erweiterungen würden eine zusätzliche „Schallkulisse“ schaffen, die vor allem in der Nähe von Wohngebieten unzumutbar sein kann. Die zulässige Errichtung von Windkraftanlagen in Nadelwäldern trägt zusätzlich zur Beeinträchtigung der Lebensqualität und der Naherholung bei. Zusammenfassend gesagt: Es gibt viele Punkte, über die es nachzudenken gilt. Ich denke, es wäre an der Zeit, den Dialog mit den Bürgern vor Ort zu suchen. Dies gilt nicht nur für Wegberg, sondern auch in den anderen Städten und Gemeinden des Kreises, wie z.B. auch die Diskussion in Erkelenz (siehe RP vom 13.02.2025) zeigt. Insoweit wäre es jedenfalls einen Versuch wert, doch noch Einfluss auf die Regionalplanung zu nehmen.“